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30.08.2011 - Harninkontinenz - Blasenschwäche

Definition

Als Harninkontinenz wird der unfreiwillige Verlust von Urin bezeichnet.  Die grundlegende Differenzierung erfolgt nach den Krankheitszeichen in Stress-, Drang-, Reflex- und Überlaufinkontinenz.

Therapie

Die medikamentöse Therapie richtet sich nach der Art des Blasenleidens. Gegen Belastungsinkontinenz steht der Wirkstoff Duloxetin zur Verfügung. Er stärkt die Schließmuskulatur der Blase. Bei Dranginkontinenz haben sich seit vielen Jahren verschreibungspflichtige Anticholinergika wie Oxybutynin, Propiverin oder Tolterodin bewährt. Sie lockern den verspannten Blasenmuskel und senken so den Drang zur Blasenentleerung. Wenn sie nicht anschlagen, setzen Urologen neuerdings auch Botulinumtoxin A gegen starke Drangsymptome ein.

Bei Dranginkontinenz hilft ein Blasentraining, die Kontrolle über die Blase zurückzugewinnen. Der Patient entleert seine Blase nach einem individuell festgelegten Zeitintervall – unabhängig davon, ob Harndrang besteht oder nicht. Ziel ist, die Blase zu entleeren, bevor der Drang zu groß wird. Beim Training sollten Sie die Hilfe eines ausgebildeten Inkontinenzberaters in Anspruch nehmen.

Die Art der Therapie hängt vor allem davon ab, welche Form der Harninkontinenz vorliegt.

Hilfe für Betroffene, Angehörige, Pflegende

Für die Betreuung von älteren Menschen mit Inkontinenz gibt es spezialisierte Pflegekräfte. Ansprechpartner finden Sie über ambulante Pflegedienste in Ihrem Wohnort.

Die Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.. arbeitet mit mehreren Reha-Kliniken zusammen und hat bundesweit sehr viele Selbsthilfegruppen gegründet. Dort erhalten Patienten und Angehörige in Gesprächen mit anderen Betroffenen Unterstützung.